Dienstag, 8. Dezember 2015

Die Wirkung der Brennweite bei Portraits


Für die Portraitfotografie werden ja immer wieder die Brennweiten 50mm und 85mm als die klassischen Portraitbrennweiten genannt. Jetzt stellt sich der ein oder andere vielleicht die Frage, ob man denn nur mit diesen Brennweiten Portraits machen kann oder ob auch andere gehen. Zumindest werde ich das immer wieder gefragt...

Natürlich müssen es NICHT immer diese Brennweiten sein und im Grunde kann man mit allen Brennweiten Portraits machen. ABER - die verschiedenen Brennweiten haben absolut unterschiedliche Auswirkungen auf das Foto. Man sollte sich also unbedingt dieser unterschiedlichen Wirkung bewusst sein und sich Gedanken machen, welche Brennweite man wann einsetzt.

Darum habe ich hier mal einen ganz kleinen Überblick, wie sich unterschiedliche Brennweiten auswirken. Um das deutlich zu machen habe ich bei den folgenden Fotos mit den verschiedenen Brennweiten ungefähr den gleichen Bildausschnitt fotografiert. (Vollformat Sensor, f2.8 , 1/200s, ISO 100, Blitz):







Man sieht ganz deutlich, wie sich das Gesicht mit den verschiedenen Brennweiten verändert. Je weitwinkliger desto mehr Verzerrungen und je mehr Tele, desto mehr verdichtet sich die Perspektive. Bei 50mm und 85mm erscheint der Kopf am natürlichsten.
Aber es beeinflusst nicht nur die Brennweite das Bild, sondern auch der Abstand zum Model. Hier noch eine Übersicht mit der gleichen Brennweite, bei der ich den Abstand verändert habe. Man sieht, dass selbst bei 50mm bei einem geringen Abstand zum Model Verzerrungen entstehen. Aber wirklich nur dann, wenn man dem Model sehr nahe auf die Pelle rückt…






Man könnte das Ganze noch weiter treiben, denn auch ob man von oben oder von unten fotografiert hat einen Einfluss. Aber ich möchte jetzt hier auch keine Wissenschaft daraus machen. Wie man dann die Brennweite, den Abstand oder die Höhe aus der man fotografiert einsetzen möchte, soll jedem selbst überlassen sein. Es geht nur darum, dass man sich vor dem Fotografieren Gedanken macht, welche Wirkung diese Faktoren auf das Bild haben.
Bei 85mm hat man eigentlich fast immer die „normalste“ Wirkung ohne Verzerrung oder Verdichtung. Bei 50mm ist grundsätzlich auch - mit der einen Ausnahme, wenn man sehr zu nah am Model dran ist. Und diese Brennweite hat außerdem noch den Vorteil, dass man auch in kleineren Räumen noch ganz gut Ganzkörperportraits machen kann und dass eine 50mm/1.8 Festbrennweite schon für sehr kleines Geld zu haben ist und man damit schon richtig feine Sachen machen kann. Dadurch sind diese beiden Brennweiten auch die klassischen Portraitbrennweiten. 

Aber jede Brennweite kann spannend sein, aber auch das Bild komplett verändern. Einfach ausprobieren :-D !


Liebe Grüße
Tanja






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