Bildbearbeitung bei Landschaftsfotos, ein Thema, das
vielleicht einige von euch interessiert. Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich meine Landschaftsbilder bearbeite, möchte ich euch
das heute an dem oben gezeigten Beispiel ein bisschen beschreiben.
Natürlich versuche ich immer vor Ort beim Fotografieren
schon das bestmögliche herauszuholen. Und trotzdem ist die Bearbeitung der
Bilder für mich in jedem Fall ein zwingender Faktor. Mal mehr, mal weniger, das
Prinzip und das Ziel ist jedoch immer das gleiche: Die Optimierung der Farben
und Kontraste und evtl. ein leichter Bildbeschnitt um den Bildaufbau noch
anzupassen. Ich belichte generell lieber zu dunkel, da meine Kamera in den
Tiefen sehr viele Reserven bietet und mir persönlich im schlimmsten Fall ein kleiner,
in den Tiefen abgesoffener Teil im Bild immer noch lieber ist als ein
ausgefressener Teil im Himmel. Ich orientiere mich da während des Fotografierens
ausschließlich am Histogramm. Bei sehr starken Kontrasten (z.B. direkt gegen
die Sonne) mache ich aber immer noch zwei weitere Belichtungen (-2 und +2), um
sicher zu gehen.
Ein Einheitsrezept gibt es natürlich nicht, jedes Bild ist
auf seine Weise natürlich anders und daher auch anders zu bearbeiten, aber es
gibt durchaus einige Handgriffe, die ich meistens anwende.
Als Software benutze ich Capture NX2 und Photoshop CS6. Die
Bearbeitung die ich bei Landschaftsbildern mache, sind durchaus auch im kleinen
Bruder Photoshop Elements möglich, da dieser die gleichen Werkzeuge bietet, die
dazu notwendig sind. Wahrscheinlich geht es auch in Lightroom, aber dafür bearbeite
ich zu wenig in Lightroom um das beurteilen zu können. Ich zeige hier nur, wie
ich es mache…
Die Grundentwicklung (Weißabgleich, Kontrast, Tiefen,
Lichter, etc.) des RAWs findet bei meinen Landschaftsbildern immer im Nikon
eigenen RAW Konverter Capture NX2 statt, da dieser wirklich am besten (und ich
habe mehrere miteinander verglichen, wie Photoshop Camera RAW, Lightroom und
RAW Therapee) mit den Farben und Kontrasten meiner RAWs zurechtkommt. Daher
mein Tipp: Wenn es einen kameraeigenen RAW Konverter für eure Kamera gibt,
probiert ihn unbedingt aus und vergleicht eine komplett identische Entwicklung
in allen anderen RAW Konvertern die ihr habt. Wenn kein Unterschied zu sehen
ist, prima, dann könnt ihr auch gleich z.B. in Photoshop Camera RAW entwickeln
und da direkt dort weitermachen. Die von mir folgenden Arbeitsschritte sind
aber in jedem RAW Konverter machbar. Nach der Entwicklung in Capture NX2
speichere ich die Datei als TIFF und bearbeite die Feinheiten in Photoshop CS6.
Für das obige Bild beschreibe ich euch also mal im Detail,
was ich bearbeitet habe:
Capture NX2 bzw. jeder andere RAW Konverter:
- Weißabgleich: Den Bildton des Weißabgleichs habe ich minimal in Richtung Magenta gezogen. Mehr war bei dieser Lichtstimmung einfach nicht notwendig. Ansonsten habe ich hier nichts weiter verändert. Aber an diesen beiden Reglern (Temperatur und Bildton) kann man ruhig mal ein bisschen ausprobieren, wie es sich auf das Bild auswirkt.
- Tiefen: Den Tiefen Regler habe ich so lange erhöht, bis in allen Steinen Zeichnung zu sehen war. Den Lichterregler musste ich hier nicht anwenden, da keine Stellen im Bild waren, die ich „retten“ musste.
- Kontrast: Danach habe ich den Kontrast erhöht, bis mir die Strukturen der Wellen gefielen.
- Jetzt das Bild als Tiff gespeichert und in Photoshop weiter bearbeitet.
Photoshop CS6:
- Als erstes habe ich den Horizont begradigt, wodurch sich auch ein kleiner Beschnitt des Bilder ergab. Falls noch ein weiterer Beschnitt notwendig gewesen wäre, hätte ich das an dieser Stelle gemacht. War aber hier nicht so, das Bild habe ich ansonsten gelassen wie ich es fotografiert habe.
- Danach habe ich einen digitalen Grauverlauf für den Himmel angewendet (Füllebene: Weiches Licht und 70% Deckkraft), die Felsen habe ich wieder ausmaskiert, da sie sonst zu dunkel geworden wären.
- Als nächstes mache ich meistens, so auch hier, eine Tonwertkorrektur um die Brillanz des Fotos zu erhöhen.
- Dann kam der zeitintensivste Teil der Bearbeitung, die Arbeit mit dem Abwedler und dem Nachbelichter (Dogde and Burn). Diese beiden Werkzeuge gehören zu meinen Lieblingswerkzeugen und kommen praktisch bei jedem Bild zum Einsatz. Allerdings muss man ein bisschen damit experimentieren und üben, bis man da so richtig den Dreh raus hat. Es ist ein bisschen wie malen im Bild. Und seit ich ein Grafiktablett habe, macht das noch doppelt so viel Spaß. Mit der Maus geht´s auch, aber das war doch immer sehr mühsam. Mit diesen beiden Werkzeugen habe ich sowohl die Wolken, die Wellen und auch die Steine bearbeitet um die Strukturen feiner herauszuarbeiten. Mit dem Abwedler die Lichter und mit dem Nachbelichter die Mitteltöne.
- Anschließend dann noch etwas mit dem Hochpassfilter nachgeschärft (Radius 5 Pixel).
Das war´s. Gar nicht so viel eigentlich. Das Wichtigste für
ein gutes Landschaftsfoto ist einfach immer gutes Ausgangsmaterial. Wo nix ist,
kann auch Photoshop nix zaubern. Also das kann Photoshop wahrscheinlich schon,
aber das Erschaffen von komplett neuen Welten ist nicht so meins und auch ein anderes Genre der Bilderstellung. Das richtige
Licht, die richtige Location und ein durchdachter Bildaufbau ist das wonach ich
suchen möchte. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und für die Recherche
im Vorfeld kann man sich das Internet perfekt zunutze machen. Es gibt so viele fantastische
Möglichkeiten…
Auf die Art der Anwendung, die einzelnen Funktionen und genauen
Möglichkeiten der verwendeten Werkzeuge von Photoshop und dem RAW Konverter kann
ich hier jetzt nicht näher eingehen, es soll ja auch kein Photoshop Tutorial sein ;-).
Aber das lässt sich in der heutigen Zeit ja wunderbar mit You Tube, Google
& Co. erlernen.
So, ich hoffe ihr konntet ein bisschen etwas lernen und wenn
ja, dann bitte liken und teilen. Und wenn ihr mehr davon wollt, schreib mir
doch einen Kommentar. Je größer eure Reaktionen, desto eher die
Wahrscheinlichkeit, dass ich so etwas immer wieder mal schreibe :-D
Falls ihr auch weiterhin immer auf dem Laufenden über unsere
Artikel sein wollt, dann folgt uns am besten auf Facebook https://www.facebook.com/mixedpixels
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöschendas Foto ist großartig, bei der Bearbeitung habe ich aber Bedenken. Zeichnung in den Steinen, Horizont begradigen, mehr Kontrast und Brillanz im RAW-Konverter und durch die Tonwertkorrektur, das ist alles gut.
Aber was ist dann passiert, dass die wunderbare etwas düstere Stimmung des Originalbildes verloren gegangen ist?
Liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
Löschendanke dass du dich so intensiv mit dem Bild beschäftigst, aber ich verstehe deine Frage nicht ganz.
Ich hab das Bild mit den beschriebenen Werkzeugen so bearbeitet, dass es mir gefällt. Die "düstere Stimmung" kommt ja nur durch die leichte Unterbelichtung und ich wollte nicht, dass das Bild am Ende so düster aussieht. Daher die Bearbeitung, die ich jederzeit wieder so machen würde. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage...
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja! Danke für deinen Artikel, wirklich interessant! Was denkst du an diesen Beitrag? http://fixthephoto.com/blog/retouch-tips/photo-manipulation-photoshop.html Danke im Voraus!
AntwortenLöschenHallo Carla,
Löschendanke dir. Den Beitrag in deinem Link finde ich interessant, tolle Arbeiten, auch wenn sie (wie im Artikel geschrie ben) nicht mein Ding sind.
Liebe Grüße
Tanja
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In the tenth book of the Republic, when Plato has completed his final burning denunciation of Poetry, the false Siren, the imitator of things which themselves are shadows, the ally of all that is low and weak in the soul against that which is high and strong, who makes us feed the things we ought to starve and serve the things we ought to rule, he ends with a touch of compunction: ‘We will give her champions, not poets themselves but poet-lovers, an opportunity to make her defence in plain prose and show that she is not only sweet — as we well know — but also helpful to society and the life of man, and we will listen in a kindly spirit. For we shall be gainers, I take it, if this can be proved.’ Aristotle certainly knew the passage, and it looks as if his treatise on poetry was an answer to Plato’s challenge.
AntwortenLöschenAristotle, "The Poetics", p.1