Frühling ist... wenn Laichzeit ist
Jedes Jahr im Frühling findet ein für mich immer wieder auf`s neue
spannendes und faszinierendes Naturschauspiel statt. Die Laichzeit der
Amphibien.
Einerseits weiß ich dann, dass „wirklich Frühling ist“ und andererseits
ist das stets eine in meinen Augen beeindruckende Demonstration der
Natur wie Arterhaltung funktioniert und welche Strapazen zum Teil die
Individuen auf sich nehmen müssen um sich fortzupflanzen.
So kann die Entfernung zwischen dem Landlebensraum bzw. Winterquartier
einer Erdkröte (Bufo bufo) und dem Laichgewässer bis zu 3km betragen. Eine
erstaunliche Leistung wie ich finde.
Dabei überwinden die Tiere die „natürlichen“ Hindernisse problemlos,
aber scheitern häufig an dem „Hindernis“ Mensch. Unser dichtes
Straßennetz, die dichte Bebauung und andere „menschgemachte“ Hindernisse
erschweren den Tieren häufig ihre Wanderung und viele von ihnen müssen
ihr Leben auf unseren Straßen lassen.
Insbesondere die Erdkröten sind während der Paarungszeit oft sehr gut zu
fotografieren da sie mit sich selbst und der Suche nach Weibchen
beschäftigt sind und dadurch die Fluchtdistanz und die
Fluchtbereitschaft allgemein sehr zurückgeht.
Häufig kann man auch Fehlpaarungen beobachten, hier hat sich ein Grasfrosch dazu gesellt der natürlich völlig chancenlos ist.
Grasfrösche (Rana temporaria) und Erdkröten sind für mich interessant und auch lustig zu
beobachten und gerade in der Zeit nach dem langen Winter gibt es nichts
schöneres als an einem Gewässer zu sein und den Tieren bei ihren
Aktivitäten zuzuschauen und sie zu fotografieren.
Dieses Jahr ist alles sehr früh, der kurze und milde Winter, die warmen
Temperaturen schon Anfang März haben die Amphibienwanderung und die
Laichzeit um einige Wochen nach vorn verlegt. Insbesondere im Vergleich
zum letzten Frühling ist das extrem früh dieses Jahr.
Abhängig ist das von den Temperaturen, insbesondere auch den
Nachttemperaturen, die Gewässer müssen natürlich eisfrei sein und auch
die Feuchtigkeit spielt eine Rolle. Das bedeutet, dass es da natürlich
Schwankungen gibt.
Trotzdem kann man die Zeiträume etwas eingrenzen und einen sehr schönen
Überblick gibt es auf Markus Gebels Amphibien und Reptilienseite in Form
eines Kalenders.
Besonders hübsch finde ich auch die Wechselkröten (Bufo viridis) deren Paarungszeit
noch kommt. Ihre Rufe sind weit zu hören und an „guten Standorten“ kann
man dann sehr viele Tiere beobachten und mit etwas Glück und Geduld
auch fotografieren, auch wenn sie etwas scheuer und agiler als die
Erdkröten sind.
Eine sehr hübsche Amphibie ist auch die Gelbbauchunke (Bombina variegata). Diese kleinen und
sehr zart wirkenden Unken können beachtlichen Lärm machen und ihre
markante Färbung und die herzförmige Pupille sind besonders schöne
Merkmale.
Eine Besonderheit stellen noch die Moorfrösche (Rana arvalis) dar, bei denen die Männer zur
Paarungszeit eine sehr intensive Blaufärbung annehmen und dieses Blau
ist wirklich einzigartig.
Dabei sieht man sehr deutlich den Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Und in ihrem Habitat sind sie trotz Vegetation leicht zu finden.
Auch wenn einige Amphibien ihre Paarungszeit dieses Jahr schon beendet haben, es sind auch noch viele "unterwegs" und es ist ein Schauspiel welches jedes Jahr auf`s Neue, sowohl fotografisch als auch zu beobachten interessant und faszinierend ist. Denn Frühling ist... wenn Laichzeit ist.
Meine Linkempfehlung zu diesem Thema ist Markus Gebels umfassende Seite zum Thema Amphibien und Reptilien mit ganz viel Information und wunderbar ästhetischen Bildern.
Ines
www.inesmondon.de
Liebe Ines,
AntwortenLöschenwie immer,wunderschöne Fotos.Und der Text ist auch gut durchdacht und von grossen informativen Gehalt.
Es macht Freude,das Ganze anzuschauen und zu lesen.
Herzliche Grüsse,
Christian.
Wunderschöne Bilder von diesen faszinierenden Tieren! Ich liebe Amphibien seit Kindertagen. Darf ich fragen, welche Brennweite du benutzt, um so nah ranzukommen? Meistens sehen die Frösche mich, bevor ich sie sehe... und platsch! :)
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