Freitag, 2. August 2013

Sommer ist....... wenn Coridon fliegt




Polyommatus coridon, ein Name der wie Musik klingt und auch der deutsche Name "Silbergrüner Bläuling" birgt viel Raum für Phantasie. Es handelt sich dabei um einen Schmetterling aus der Familie der Bläulinge von denen es weltweit immerhin ca. 6000 Arten gibt. Einen davon, den Polyommatus coridon möchte ich als einen für mich typischen Sommerfalter etwas näher vorstellen.
Ein Falter der in Europa sehr weit verbreitet ist, und der da, wo er fliegt recht zahlreich vorkommt.
Die Falter sind recht gut zu bestimmen und manchmal erkennt man sie schon von Weitem an ihrer Flügelform ohne die genauen Merkmale zu sehen.


Bei den männlichen Faltern sind die Oberseiten der Flügel silbrig / grünlichblau gefärbt was den Name erklärt. Nach außen werden sie dunkler und am gefransten Außenrand findet man dunklere Flecke. Die weiblichen Falter gibt es in zwei Farbvarianten, einmal mit dunkelbrauner Oberseite und nur geringen Blauanteilen und zum Anderen in einem intensivem Blau. 
Ein prägnantes Merkmal auf der Unterseite ist ein tropfenförmiger weißer Fleck, dessen "spitze" Seite in Richtung eines weißen Wischflecks zeigt. Die Flügelbasis schaut aus wie "bestäubt" und schimmert leicht türkisblau.




Alle Bestimmungsmerkmale im Detail gibt es hier.
Verwechseln kann man den Coridon am ehesten mit dem Himmelblauen Bläuling (Polyommatus bellargus bzw. Lysandra bellargus) oder mit dem Eros-Bläuling (Polyommatus eros). 

In unseren Regionen überwintern die Eier, die Raupen schlüpfen im Frühling. Als Nahrungspflanze dient der Hufeisenklee (Hippocrepsis comosa), gelegentlich auch Die Bunte Kronwicke (Securigera varia). In Deutschland gehört Coridon trotz Zerstörung vieler seiner Lebensräume nicht zu den gefährdeten Arten und ist noch relativ häufig anzutreffen. In einigen nördlichen Bundesländern nimmt die Verbreitung allerdings weiter ab und bei mir in Sachsen ist dieser Falter sogar vom Aussterben bedroht. Der Silbergrüne Bläuling ist nicht so sensibel wie andere Bläulingsarten wodurch er immer noch weit verbreitet ist, was aber in erster Linie seiner Anpassungsfähigkeit und Toleranz zu verdanken ist.
Polyommatus coridon, findet man vorzugsweise auf Trockenrasen und in temperatur- und sonnenbegünstigten Gebieten die mit Gräsern und lockeren Büschen bewachsen sind und kalkhaltige, alkalische Böden aufweisen.


Die "fertigen" Falter fliegen je nach Region und Höhenlage sowie klimatischen Besonderheiten in einer Generation von Mitte Juli bis ca. Ende August, je südlicher je früher im Jahr.
Für mich gehören die Coridon zum Sommer dazu.



Wenn es nach lauen Sommernächten morgens schon zu Sonnenafgang recht warm ist und mit den ersten Sonnenstrahlen auch die ersten Schmetterlinge schon fliegen, dann sehe ich sie oft sehr zahlreich an ihren Schlafplätzen, manchmal auch in richtigen Schlafgemeinschaften mt vielen Tieren auf engstem Raum. Ganz oft in ihrer typischen "über Kopf" Schlafstellung.
Sie begleiten mich bei meinen Touren über den ganzen Sommer und ich weiß "es ist wirklich Sommer" wenn ich die ersten Coridon im Juli wieder fliegen sehe.
Im August dann, wenn sich die goldenen Farben des Spätsommers über die Landschaft legen, wenn so ein Hauch von Abschied in der Luft liegt, der Abschied vom Sommer, auch dann sind sie immer noch da und ich freue mich sie zu sehen, weiß ich doch, dass der Sommer noch nicht vorbei ist.
Ich fotografiere den Coridon sehr gern, ich finde ihn sehr hübsch und mag ihn weil er irgendwie für mich zum Sommer gehört.


Es ist jetzt eine gute Zeit nach Polyommatus coridon zu schauen, denn es ist Sommer! Und Sommer ist....... wenn Coridon fliegt.

Ines

Mehr Schmetterlinge und vieles mehr gibt es hier: Schmetterlinge

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen