Montag, 12. August 2013

Einzelcoaching in Hamburg mit Patrick Ludolph


Hamburg 9.50h – meine Frisur sitzt….nicht :-(. Ich glaube, ich hab heute einen dieser Bad Hair Days erwischt, wie man auf Neudeutsch so schön sagt. Aber das ist auch völlig unwichtig, denn meine Optik ist ja heute komplett nebensächlich, auch wenn ich einen Termin in einem Fotostudio habe. Jetzt stehe ich genau vor der Adresse, die auf meinem Zettel steht und sehe alles Mögliche, aber kein Fotostudio. Ich laufe ein bisschen herum und hoffe, dass ich mir nicht die falsche Adresse aufgeschrieben hab. Aber nein – Gott sei Dank – ein kurzer Anruf bei Patrick Ludolph lässt mich das Studio dann doch finden. Ganz nach hinten und dann ums Eck und dann hoch….ok alles klar. Und schon bin ich da. Patrick erwartet mich schon und ich bekomme gleich mal einen Kaffee.
Ca. 8 Wochen vorher: Ich liebe natürliches Licht bei Portraits, keine Frage. Ich fotografiere sehr viel outdoor und fast alle meine Portraits sind mit natürlichem Licht entstanden. Aber es ist einfach so, dass in manchen Situationen ein Blitz wirklich sehr hilfreich wäre, weil das natürliche Licht nicht immer so will wie ich. Manche Bilder gehen einfach ohne Blitz gar nicht. Bei meinen wenigen Versuchen draußen mit Blitz, sahen die Bilder einfach nicht so aus wie ich mir das vorgestellt hätte. Also habe ich den Blitz auch immer relativ schnell wieder zur Seite gelegt. Das liegt einfach daran, dass ich vom Outdoor-Blitzen viel zu wenig Ahnung habe. Aber jetzt ich habe es einfach satt, in solchen Situationen immer hilflos an meinem Blitz herum zu fummeln ohne jeglichen Plan. Also muss ein Workshop  her…
Ich suche im Internet, aber irgendwie finde ich nicht das was ich mir so vorstelle. Und eigentlich habe ich auch keine Lust, mit 5-10 anderen Teilnehmern zusammen sowas zu machen. Aber dann finde ich auf der Seite www.neunzehn72.de von Patrick Ludolph die Möglichkeit eines Einzelcoachings. Genau, das ist es! Ich verfolge seinen Blog schon lange und habe schon viele wertvolle Tipps dort gesehen und gelesen. Ich mag seine Bilder (http://patrickludolph.de), ich mag seine Art zu erklären und die Vorstellung mir einen Tag lang von ihm alles genau das erklären zu lassen, was ich wissen will, gefällt mir richtig gut. Gesagt, getan. Ich schreibe Paddy eine Email mit meinem Anliegen und bekomme auch einen Termin. Super, das war ja mal sehr problemlos!

Also wieder zurück nach Hamburg: Ich bin jetzt also im Studio von Patrick Ludolph angekommen. Bei besagtem Kaffee besprechen wir erst einmal, wo genau mich der Schuh drückt.  Und schon geht es los...Basiswissen Blitzen. Ja, das brauche ich schon einmal dringend. Dafür muss erst mal „Schantalle“ herhalten. Das kommt mir auch sehr entgegen, denn ich bin sowieso viel zu beschäftigt mit den ganzen Infos und Einstellungen, die ich gleich mal bekomme, so dass ich sehr froh bin, dass Schantalle alles einfach still und geduldig erträgt und ich mich nicht um ein lebendes Model kümmern muss. Wer Schantalle noch nicht kennt….das ist sie:


Nach 50min. wird mir klar, ich muss mir Notizen machen, sonst weiß ich zu Hause nur noch die Hälfte. Aber Paddy erklärt alles so super, dass auch ich mühelos alle Zusammenhänge verstehe. Blondinentauglich sozusagen ;-) Und so geht es weiter bis zum Mittagessen. Schantalle verzieht immer noch keine Miene und in meinem Gehirn fühle ich die ersten Rauchschwaden….TTL, HSS, CLS, SuperSync - Paddy füllt meine Festplatte gnadenlos mit Wissen. Das ist einfach genial! Genau so hab ich mir das vorgestellt.
Nach dem Mittagessen kommt Sarah, um sich als Model zur Verfügung zu stellen. Da Gegenlichtblitzen ein besonderer Wunsch von mir war, gehen wir auch gleich rauf auf das Studiodach. Aber -  jetzt ist keine Sonne mehr da . Schade, aber naja, dann wird eben der vorhandene Himmel verwendet. Faszinierend, was man da mit dem Blitz so alles anstellen kann. In dieser Situation wäre man ohne ganz klar aufgeschmissen.


Paddy muss natürlich auch unbedingt mal mit auf ein Bild. Man beachte bitte seine unglaubliche Grazie! 



Und plötzlich kommt auch wieder die Sonne raus und die Temperatur steigt gnadenlos. Aber so ich bekomme auch noch meine Gegenlichtbilder. Perfekt! Die Sonne steht um diese Zeit aber noch verdammt hoch am Himmel. Ich muss schon ganz runter auf den Boden des Daches um sie mit ins Bild zu bekommen und meine Hose nimmt gleich mal die neutral graue Farbe des Daches an. Also wenn ich das gewusst hätte, dass Paddy mit mir das Studiodach aufwischen will, dann hätte ich mir wahrscheinlich keine helle Hose angezogen ;-). Ich versuche mit mehr oder weniger eleganten Verrenkungen den kompletten Bodenkontakt zu vermeiden…..und plötzlich mitten in einem spagatähnlichen Ausfallschritt – RATSCH – reißt meine Hose. Na super! Völlig verschwitzt, die Hose zerrissen, komplett voller Dreck und den Bad Hair Day nicht zu vergessen - ein optischer Leckerbissen bin ich jetzt wirklich nicht mehr. Aber mir ist das grade mal alles egal, das was ich hier lerne, ist einfach nur cool und genau das was ich wollte!




Mein nächstes Anliegen war, gegen einen Blitz zu fotografieren….also zogen wir los in eine Unterführung ganz in der Nähe des Studios. Irgendwie ist schon lange keine Zeit mehr für Notizen. Ich hoffe, dass ich mir alles merken kann…knips, knips….andere Einstellung…knips, knips….wieder andere Einstellung....so geht´s immer weiter. Ich äußere so nebenbei meine Bedenken, dass ich hoffentlich nichts vergesse. Aber das ist kein Problem, ich darf gerne auch später nochmal nachfragen. Super! Die Fotos in der Unterführung machen richtig viel Spaß. Sarah ist ein tolles Model und für alles zu haben.








Am Ende des Tages gibt es dann noch eine Zusammenfassung im Studio, aber um 17.30h muss ich die weiße Fahne hissen. Es geht einfach nichts mehr rein in meinen Kopf. Was für ein intensiver Tag!





Danke Paddy für dieses tolle Einzelcoaching! Ja, es hat seinen Preis, aber so ist das nun mal mit Qualität. Für mich war es ist jeden einzelnen Euro wert. Ich weiß nicht, wie viele andere Tutorials oder Workshops ich mir mühsam hätte zusammen suchen müssen, um alle diese Infos zu bekommen. Ich kann es nur wärmstens weiter empfehlen. Danke auch an das Model Sarah für ihre Geduld! Alle meine Fragen wurden mir beantwortet und noch viel mehr darüber hinaus. Und einige schöne Bilder konnte ich auch noch mit nach Hause nehmen. Was will man mehr ?

Für mich heißt es jetzt erst mal üben, üben, üben und mit dem Gelernten experimentieren. Darauf freue ich mich...


Tanja Ghirardini 

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