Ich war jetzt schon einige
Male in Cornwall und dem angrenzenden Devon – fünf Mal um genau zu sein. Schon
beim ersten Mal war ich schwer verliebt und das hat sich bis jetzt nicht
geändert und es ist auch glaub ich kein großes Geheimnis mehr ;-) . Die ersten
Male war ich im Sommer dort und vor kurzem nun konnte ich die Landschaft auch
einmal im Januar erleben. Ich habe auch schon einige Artikel über Südengland
geschrieben, aber mit jedem neuen Besuch lerne ich mehr von der Gegend kennen und
tauche ein bisschen tiefer in alles ein. Nicht nur in die Landschaft, sondern
auch in die Lebensweise und Kultur. Alles ist ein bisschen anders, aber
wunderbar charmant anders.
Die Landschaft dort ist
fotografisch gesehen wirklich eine große Spielwiese. Angefangen von wilden
felsigen Klippen bis hin zu langen Sandstränden, von verwunschenen Wäldern mit
mäandernden Bächen und Wasserfällen bis hin zu alten Zinnminen und mystischen Steinformationen gibt es dort alles. Der
nördliche Teil zeigt sich an der Küste rauh und wild mit seinen felsigen Küsten
während der südliche Teil eher etwas „weicher“ ist. Da ich aber mehr auf die Felsen stehe, bin ich dann doch mehr im Norden unterwegs.
Da ich jetzt eben schon mehrmals dort war, fällt auch die ständige Suche nach guten Locations weitgehend weg. Wobei ich hier immer den großen Vorteil hatte, dass ich Lea Tippet, der in Cornwall geboren ist, schon bei meinem ersten Besuch kennen lernen durfte und er immer unendlich viele Tipps hatte (und es kommen jedes Mal ein paar neue hinzu). Mittlerweile kenne ich mich aber auch selbst schon sehr gut dort aus und es entspannt wirklich sehr, wenn man mehr über eine Landschaft weiß. Wenn man weiß, welche Location zu welcher Zeit am besten aussieht und man den Einfluss der Gezeiten fotografisch zu deuten weiß.
Die wirklich starken
Gezeiten lassen die Küstenabschnitte jedes Mal anders aussehen und sind eine
echte Herausforderung. Gummistiefel gehören zur Pflichtausrüstung, wenn man
nicht ständig nasse Füße haben will. Es macht aber auch die Komposition eines
Fotos gar nicht so einfach. Kaum hat man sich für einen Bildausschnitt
entschieden, sieht es schon wieder ganz anders aus, weil sich das Wasser
entweder weiter zurück gezogen hat oder man schon wieder bis zu den Knöcheln im
Wasser steht. Man muss also schnell sein…und es ist wirklich sehr wichtig, sich
vorher genau über die Höhe und die Zeiten von Ebbe und Flut zu erkundigen. An einigen
Stränden kann es absolut lebensgefährlich sein, wenn man von der Flut
eingeschlossen wird.
Neben den fotografischen
Möglichkeiten zeigt mir hier die Natur also auch jedes Mal wieder eine Grenze
und wer der eigentliche Chef im Ring ist. Die Kraft des Meeres zu sehen, zu
hören, zu riechen – ja mit allen Sinnen wahr zu nehmen gehört für mich mit zu
den schönsten Erlebnissen dort. Die Wetterverhältnisse sind wechselhaft und man
erlebt nicht selten alle vier Jahreszeiten an einem Tag, besonders im Januar.
Aber dafür sind die Lichtstimmungen ebenso facettenreich und schön.
Das ist es, was mich an der
Landschaftsfotografie generell am meisten beeindruckt und fasziniert. Man fühlt
die Natur in allen Bereichen und in ihrer ganzen Gewalt. Man ist oft bei
Wetterverhältnissen vor Ort, bei denen die meisten Menschen schon gar nicht
mehr vor die Tür gehen. Egal ob gerade der Regen waagrecht ins Gesicht fliegt
oder man vor lauter Nebel die Hand vor Augen nicht mehr sieht. Egal ob einen
gerade eine Welle komplett nass gespült hat oder ob man bei zweistelligen
Minusgraden die gefrorenen Füße nicht mehr spürt. Natürlich könnte man das auch
alles ohne die Fotografie erleben, aber ich bin ehrlich - ich glaube, dann
würde ich in vielen Situationen doch auch nicht mehr vor die Tür gehen ;-).
Ich freue mich so sehr, dass
ich sehr bald schon im April zusammen mit Lea Tippett dort eine Fototour leiten
darf und einigen begeisterten Fotografen diese schöne Landschaft und auch die
Kultur ein bisschen näher bringen kann. Infos dazu gibt´s hier: KLICK
Ich freue mich darauf, bald wieder dort zu
sein und ich weiß, dass auch das nächste Mal nicht das letzte Mal sein wird.
liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
AntwortenLöschenwunderschöne,stimmungsvolle Fotos mit Text,der sehr informativ ist.
Hat mir sehr gefallen und wunderschön für mich zu verarbeiten.
Vielen Dank und lb.Grüsse
Christian Berger.