„Ein
gutes Foto muss nicht zwingend scharf sein“ – das habe ich irgendwann mal
irgendwo gelesen. Auch wenn Schärfe in einem Bild bzw. ein wohl gestalteter
Schärfeverlauf natürlich einen großen Reiz haben, sind für mich auch bewusst
unscharfe Bilder durchaus ansprechend. Aber sehr schnell wird es abstrakt und
solche Bilder polarisieren selbstverständlich.
Es gibt viele Arten der
abstrakten Fotografie und ich möchte heute hier eine Möglichkeit der abstrakten
Fotografie vorstellen, die zwar nicht neu ist und vermutlich nicht jedem zusagt. Ein gutes Ergebnis zu erzielen
ist schwerer als es aussieht und es bedarf einiger Voraussetzungen und
Versuche, aber es macht tierisch Spaß! Das sogenannte Wischen.
Unter Wischen versteht man ein leichtes Hin- und Her- oder Auf- und Abbewegen der Kamera während der Zeit der Belichtung. Also eigentlich ein absichtliches Verwackeln des Bildes, mal ganz banal gesagt. Alle hier gezeigten Bilder sind somit in der Kamera durch dieses Wischen entstanden sind und NICHT am heimischen PC in einem Bildbearbeitungsprogramm, wie man vielleicht meinen könnte.
Unter Wischen versteht man ein leichtes Hin- und Her- oder Auf- und Abbewegen der Kamera während der Zeit der Belichtung. Also eigentlich ein absichtliches Verwackeln des Bildes, mal ganz banal gesagt. Alle hier gezeigten Bilder sind somit in der Kamera durch dieses Wischen entstanden sind und NICHT am heimischen PC in einem Bildbearbeitungsprogramm, wie man vielleicht meinen könnte.
Kamera und Einstellungen: Ob DSLR, Systemkamera oder
Kompaktkamera, geeignet ist im Grunde jede Kamera, die manuelle Einstellungen
zulässt. So grob würde ich sagen, dass sich mit einer Belichtungszeit zwischen 1/20s und 1s die besten Ergebnisse erzielen lassen. Die
richtige Zeit ist ein jedoch abhängig von Motiv, Wischrichtung und
gewünschter Stärke des Wischeffektes. Ebenso die Geschwindigkeit mit der man
die Kamera bewegt. Hier ist einfach Ausprobieren angesagt. Am besten fotografiert man im manuellen Modus und stellt sich die gewünschte Belichtungszeit mit der dazu passenden Blende ein. Wenn es noch recht hell ist kann es schnell
zu einer Blende von 22 oder kleiner (also größere Blendenzahl) kommen, was aber
völlig ok ist, denn eine evtl. Beugungsunschärfe kann hier natürlich komplett
vernachlässigt werden. Sollte die Einstellung mit der kleinsten möglichen
Blende immer noch zu hell sein, dann hilft ein Graufilter. Die Brennweite spielt eine eher untergeordnete Rolle, also damit meine ich, dass es mit eigentlich jeder Brennweite möglich ist zu wischen. Je nachdem welche für das ausgesuchte Motiv am besten ist.
Wischrichtung und Motiv: Die Wischrichtung hängt vom Motiv ab.
Ein Motiv mit vorwiegende vertikalen Linien ist für vertikales Wischen geeignet
und bei Motiven die horizontal geprägt sind eignet sich dann logischerweise das
horizontale Wischen. Motive, die weder noch besitzen, eignen sich auch, wenn auch nur bedingt. Hier kann man es aber durchaus einmal mit diagonalen oder
kreisenden Bewegungen versuchen. Im Grunde kann man jedes Motiv wischen,
allerdings ist es ein Irrglaube, der in vielen Foren herum geistert, durch das
Wischen könne man aus jedem langweiligen Motiv mit langweiligem Licht ein
besonderes Bild machen, weil es dann eben abstrakt ist und was abstrakt ist,
ist Kunst. So einfach ist es dann doch nicht und meistens ist auch hier das
Licht oder auffällige Farben ein entscheidender Faktor, der die verschiedenen
interessanten Schattierungen möglich macht. Aber grundsätzlich kann man sagen,
dass sich Bäume ( für vertikales, diagonales oder kreisförmiges Wischen) und das
Meer oder ein See (für horizontales Wischen) schon ziemlich gut für diese Art von
Bildern eignen.
Technik des Wischens: Nachdem man die richtigen Einstellungen
an der Kamera gewählt hat ist es am besten, man stellt zunächst auch manuell
auf das Motiv scharf, also Autofokus aus. Somit vermeidet man, dass der
Autofokus während der Kamerabewegung noch irgendetwas Ungewolltes macht. Beim Scharfstellen geht
es jetzt nicht millimetergenau, aber wenn es zu unscharf ist, sieht der
Wischeffekt meistens nicht so optimal aus. Nun fängt man schon einmal an, die
gewünschte Wischbewegung zu machen - Trockenübung quasi. Wenn man dann der
Meinung ist, dass es eine einigermaßen fließende Bewegung ist, löst man aus. So
und dann heißt es probieren, probieren, probieren. Es können wirklich einige Auslösungen notwendig sein, bis man ein schönes Ergebnis hat. Aber das ist das
Spannende und Lustige daran, man kann es eigentlich nicht wirklich planen und jedes
Bild ist irgendwie eine kleine Überraschung. Also zumindest bei mir ist das so ;-).
Nun
wünsche ich allen, die Lust auf solche Bilder bekommen haben, viel Spaß und
viel Erfolg!
liebe Grüße
Tanja
www.taghira.de
liebe Grüße
Tanja
www.taghira.de
Sehr, sehr gelungen! Viele Grüße, Mark
AntwortenLöschenDanke dir Mark! Freut mich!
Löschenliebe Grüße
Tanja
Ich bin begeistert!! Eine tolle Anregung es auch einmal zu probieren! Danke dafür!!
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