Freitag, 31. Januar 2014

Winter ist... wenn es auf Helgoland Robbenbabys gibt


Um mitten im Winter nach Helgoland zu gehen braucht man (ich) schon einen verdammt guten Grund. Noch dazu wenn man, wie ich, nicht so wirklich ein Fan der Seefahrt ist ;-) und Schiffe lieber von weitem und am liebsten von Land aus sieht. Aber jedes Jahr im Winter gibt es sogar sehr knuffige Gründe um sich mutig auf ein Schiff zu begeben und sich dem Wind, der Kälte und dem Sand auszusetzen.


In der Zeit von November bis Anfang Januar kommen an den Stränden von Helgoland, genauer gesagt auf der kleinen Nachbarinsel Düne, die Robbenbabys der Kegelrobben (Halichoerus grypus) zur Welt.

©www.inesmondon.de

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Die Geburt, die Aufzucht und das Verhalten dieser Tiere hautnah zu erleben ist ein zutiefst beeindruckendes Erlebnis.
Mit einem vorgeschriebenen Mindestabstand von 30m kann man sich frei zwischen diesen Tieren bewegen und nicht nur fotografieren, sondern auch beobachten.
Ganz besonders berührend finde ich dabei stets die Interaktion zwischen den dicken Mamas und ihren kleinen weißen Babys. Nach dem Säugen wird stets Kontaktpflege betrieben und dabei gibt es immer wieder wunderschöne Szenen.

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Diese großen und auch etwas plump wirkenden Säugetiere zeigen dabei eine Zärtlichkeit und ein Sozialverhalten was zutiefst berührt und welches ich stundenlang beobachten kann.

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 Die Babys liegen in ihren ersten Lebenstagen stets in der Nähe und im Schutz der Mutter.

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Später verlässt die Mutter ihr Junges zunächst zeitweise um ins Meer zu gehen.In den Dünen, am Strand sieht man dann die Kleinen "allein" liegen und auf ihre Mamas warten.
Für Besucher und Fotografen heißt es da Sensibilität und diszipliniertes Verhalten zu zeigen. Der Drang, manchmal fast reflexartig diese kuscheligen und an Niedlichkeit kaum zu übertreffenden Tiere zu streicheln und zu knuddeln ist wirklich sehr groß, aber das ist selbstverständlich streng verboten und jeder sollte da entsprechend vernünftig sein.

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Auf Helgoland, in Deutschland sind die Robben geschützt und innerhalb Europas werden die Tiere durch die Berner Konvention des Europarates unter Schutz gestellt.
Die Tatsache, dass es aber tatsächlich auf der Welt Menschen gibt welche Robben töten, insbesondere auch Robbenbabys um deren weißes, weiches Fell zu gewinnen erfüllt mich nicht nur mit großer Traurigkeit, sondern auch mit tiefster Abscheu und ich verurteile das mit ganzer Kraft.
Auf der Seite von Sea Shepherd kann man sich darüber informieren und auch Möglichkeiten finden was man dagegen tun kann.
Jeder hat die Möglichkeit und nur so gelingt es vielleicht das Robbenschlachten langfristig zu unterbinden.
Und ich denke jeder normale Mensch, der einmal in diese Augen geschaut hat verabscheut dieses Tun auf`s tiefste.




Neben den Robbenbabys gibt es natürlich auch sehr viele adulte Tiere und auch die finde ich sehr beeindruckend und lustig zu beobachten. Die Bullen sind allerdings auch respekteinflößend und nicht zu unterschätzen in ihrer Schnelligkeit.
Außerdem sieht man auf Helgoland auch viele Seehunde welche in ihren Posen und ihrem Verhalten wunderbar zu beobachten sind.

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Nach einigen Wochen wird aus den winzigen weißen Babys eine kleine ziemlich dicke Robbe die nach dem Fellwechsel dann ihren Eltern ins Meer folgen muss.
Amüsant zu beobachten wie die Tiere dann ihre "ersten Erfahrungen" mit der Nordsee machen.

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Bei meinem Besuch zu Beginn des Jahres hatte ich auch etwas Glück mit dem Wetter und konnte das erste Mal auf Helgoland die Sonne sehen. Dadurch ergaben sich auch sehr schöne Lichtstimmungen, sogar ein Regenbogen und natürlich auch die Gelegenheit ein paar andere Dinge als Robben zu fotografieren.

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Für die Kamera und überhaupt die ganze Ausrüstung ist es allerdings eine Herausforderung und auch nicht ungefährlich. Die Feuchtigkeit, das Salzwasser und der Sand sind irgendwann dann überall und der Funktionalität und "Langlebigkeit" nicht wirklich zuträglich.
Die "schönsten" Bilder entstehen natürlich auf Augenhöhe, das heißt aber, dass man als Fotograf mitsamt seinem Equipment im feuchten Sand liegt und anschließend sozusagen gesalzen und paniert ist.

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Aber trotz all der "Unannehmlichkeiten", trotz Kälte, trotz Wind, trotz der Gefahr für Kamera und Objektive ist es für mich lohnenswert und immer wieder ein großartiges Erlebnis.

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Und ich freue mich auch schon wieder auf den nächsten Winter auf Helgoland.
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Ich werde bestimmt wieder meine Abneigung gegen Schiffe unterdrücken, werde den Wind und den Sand verfluchen, aber mit viel Vergnügen im Januar nach Helgoland gehen. Denn Winter ist... wenn es auf Helgoland Robbenbabys gibt.

Ines
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6 Kommentare:

  1. Liebe Ines,
    es ist schön,dass Du Dich überwunden hast und die Seefahrt unternommen hast.
    Dadurch besteht die Möglichkeit, Deine schönen Fotos zu betrachten.
    Vielen Dank!
    Christian Berger.

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    1. Danke für deinen Kommentar Christian! :-) Freut mich, dass dir die Fotos gefallen!

      Viele Grüße,
      Ines

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  2. Antworten
    1. Danke auch dir Else, freut mich! :-)

      Viele Grüße,
      Ines

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  3. Hallo Ines, wie wahr ist alles was Du geschrieben hast. Erinnere mich gerne an die Tage auf der Düne. Beim nächsten Mal hoffe ich auch wieder dabeizusein. LG Theda

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    1. Liebe Theda,

      es war sehr schön dich kennenzulernen und ich würde mich freuen auch im nächsten Winter wieder das Vergnügen zu haben. Wir hatten ja tatsächlich auch ne Menge Spaß! ;-)

      Viele Grüße gen Norden,
      Ines

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