Donnerstag, 21. Januar 2016

Amazon Basics Fotostativ - Praxistest



Ein Stativ ist für mich besonders für die Landschaftsfotografie ein extrem wichtiges Zubehör. Und ich arbeite normalerweise mit dem Manfrotto 190CXPRO3 Carbon Stativ oder dem Feisol CT3401 und einem Novoflex Magic Ball und bin damit auch absolut zufrieden. 


Jetzt fotografiere ich aber viel am Meer. Und das bedeutet Salzwasser und Sand – Gift für jedes Stativ. Das Salz greift das Stativ schon wirklich ordentlich an, auch wenn man es nach dem Fotografieren immer wieder abspült. Selbst komplettes zerlegen und säubern hilft nur bedingt, wenn sich das Salz mal in die Schrauben oder in die Gewinde gefressen hat. Metallteile rosten schnell und Plastik wird brüchig. Immer wieder musste ich mich um Ersatzteile bemühen, die am Ende ganz schön in Geld gingen. Und das war mir auf Dauer echt zu blöd. Und so war die Idee, für diese Fälle am Meer einfach ein günstiges Stativ zu finden, bei dem ich aber nicht allzu viele Abstriche machen muss.
Nach ein bisschen recherchieren bin ich schließlich auf das Amazon Basics Stativ gestoßen. 60€ – ich gebe zu ich war zunächst schon etwas skeptisch. ABER: Das Stativ ist zwar von Amazon Basics gelabelt, aber es handelt sich wohl um den Hersteller Ravelli und das Model APGL5 65, das eigentlich 179,- € kostet (in der Originalfassung allerdings mit einem Auszug mehr). Somit ist die Qualität nicht verwunderlich. Denn ich war mehr als beindruckt, als ich das Stativ auspackte. Es machte von Anfang an einen wirklich stabilen Eindruck, den ich bei diesem Preis einfach nicht erwartet hätte. Eine passende Umhängetasche ist übrigens auch dabei. 




Die Stativbeine lassen sich mit einem einfachen Druckknopf nach außen klappen.




Besonders gut fand ich auch die eingebauten Spikes, die durch einfaches Drehen der Gummistopper an den Beinen zum Vorschein kommen und bei glattem Boden wirklich eine große Hilfe sind. Also der erste Eindruck war schon mal durchwegs positiv.






Ohne Kugelkopf wiegt es ca.1300g (der mitgelieferte Kugelkopf wiegt 300g) und das Packmaß liegt bei 51cm. Ohne Mittelsäule ist es ca. 125cm hoch und mit Mittelsäule 157cm. Die Mittelsäule lässt sich sogar umkehren. Allerdings habe ich für mich die Mittelsäule gleich mal etwas gekürzt (abgesägt ;-) ), um die Minimalhöhe von 50cm auf 26cm zu reduzieren. Das aber nur, weil ich halt gerne aus einer sehr tiefen Perspektive fotografiere und die Höhe nach oben nicht wirklich oft brauche.

Ich habe das Stativ jetzt und ungefähr ein halbes Jahr getestet und es auch bei meinen letzten beiden Reisen dabei gehabt. Als Kugelkopf habe ich allerdings meinen Magic Ball verwendet, daher kann ich über den mitgelieferten Kugelkopf nicht viel sagen. Allerdings sieht er gar nicht mal so schlecht aus, hat sogar eine Panoramaplatte und eine Wasserwaage.
Und der erste positive Eindruck blieb. Die Auszüge lassen sich einfach und flüssig öffnen und die Stabilität ist absolut in Ordnung. Bis 4kg Gewicht ist alles ok, d.h. bei der Kombination Nikon D800 und 70-200/2.8 die ca. 2,7kg auf die Waage bringt ist sogar noch Luft nach oben. Nur mit ausgefahrener Mittelsäule wird es etwas wackelig, aber das hat mich nicht verwundert. Aber wie gesagt fotografiere ich sowieso zu 80% in Bodennähe und brauche selten mehr als die 125cm ohne Mittelsäule. Daher war das für mich persönlich absolut ok.



Das Stativ hat sich wirklich in allen Lagen tapfer geschlagen und ich könnte nichts Negatives berichten. Eine einzige Kleinigkeit gibt es vielleicht. Die Schrauben am oberen Ende der Beine lockern sich ab und zu etwas, was jetzt keinerlei Einfluß auf die Stabilität hatte, nur beim Tragen klappte dann das jeweilige Bein nach außen. Aber mit einer kleinen Drehung mit einem Inbusschlüssel ist das auch schnell wieder erledigt und war jetzt auch nicht besonders schlimm.
Wie das Stativ sich bei richtigem Sturm schlägt, konnte ich allerdings noch nicht testen, aber zumindest bei stärkerem Wind – aber auch da hatte ich keine ungewöhnlichen Probleme. Und das Stativ bietet ja auch noch die Möglichkeit zum Beschweren z.B. mit dem Rucksack an dem Haken unten an der Mittelsäule.

Fazit: Dass dieses Stativ nicht mit einem Model der High Endmarke Gitzo vergleichbar ist, ist bei diesem Preisunterschied wohl jedem klar. Und wenn man einen Nikon D4 Boliden mit einem 800mm Objektiv draufschnallen möchte, dann wird es mit Sicherheit auch in die Knie gehen. Aber für eine leichtere Kombination, als Zweitstativ oder als Einsteiger-Stativ ist es eine klare Empfehlung von mir. Das was das Stativ für 60€ bietet ist wirklich beeindruckend und das hätte ich so nicht erwartet. Und auch wenn ich auf das Manfrotto oder das Feisol nicht verzichten möchte und diese beiden Stative bei mir weiterhin hauptsächlich zum Einsatz kommen, bin ich von diesem echt günstigen Stativ mehr als positiv überrascht und es wird in Zukunft ganz sicher als mein Salzwasser und Sandstativ eingesetzt werden. 

Liebe Grüße
Tanja




2 Kommentare:

  1. Moin Tanja! :-)
    Seit nun fast zwei Jahren befindet sich genau dieses Stativ in meinem Besitz. Als Fotografie-Anfänger mit kleinem Geldbeutel suchte ich ein günstiges, aber nicht billiges. ;-)
    Einige Urlaube an Nord- und Ostsee sowie Ausflüge in Flüsse und viel Matsch später, kann ich Deinen Eindruck nur bestätigen. Zwar habe ich keine Vergleichsmöglichkeit zu anderen, kann allerdings trotzdem sagen, dass es ein gutes Stativ ist. Lediglich mit der Panoramaplatte am mitgelieferten Kugelkopf bin ich nicht ganz zufrieden. Diese dreht sich beim fixieren durch die Schraube immer noch ein Stück weiter.
    Trotzdem ist das Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut, wie ich finde. :-)
    Neulich hatte ich ein Problem mit einem der Auszüge, welcher sich nicht mehr fixieren ließ. Beim Abschrauben stellte ich fest, dass ein kleines Plastikplättchen verschlissen war. Da hab ich mir flott selbst ein Ersatzteil gebaut und nun funktioniert es wieder. :-) Sehr Wartungsfreundlich ist dieses Stativ also auch. :-D


    Liebe Grüße
    Ein interessierter Leser

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  2. Hallo Sascha,
    super zu hören, dass andere auch damit zufrieden sind. Panoramaplatte und Kugelkopf habe ich ja nicht verwendet und kann daher nichts dazu sagen. Aber umso besser, dass du hier deine Erfahrung damit geschrieben hast. Weiterhin viel Freude mit dem Stativ!
    liebe Grüße
    Tanja

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